Technische Daten
| Baujahre | 1910 |
| Anzahl Fahrzeuge | 4 |
| Fahrzeug-Nummern | 1 bis 4 |
| Länge | 10,6 m |
| Breite | 2,7 m |
| Gewicht | 30,5 t |
| Höchstgeschwindigkeit | 30 km/h |
| Leistung | 4 x 60 kW |
| Sitzplätze/Stehplätze | – |
| Achsfolge | Bo’Bo |
Anfänge des elektrischen Betriebs auf der Albtalbahn
Ende des 19. Jahrhunderts entstand zur besseren Anbindung der Gemeinden im Albtal eine meterspurige Bahn. Die erste Etappe wurde 1897 bis Ettlingen eröffnet, im Jahr 1898 folgte in zwei Etappen die Verlängerung nach Bad Herrenalb. 1899 ging die Zweigstrecke nach Ittersbach in Betrieb, welche 1900 bis Pforzheim verlängert wurde.
Aufgrund der Rauchentwicklung der Dampflokomotiven kam es schnell zu Beschwerden der Anwohner. Damals lag der Endpunkt in Karlsruhe in der Ettlinger Straße im Bereich des Festplatzes, nahe zum damaligen Hauptbahnhof in der Kriegsstraße. Bereits 1898 wurde ein elektrischer Betrieb mit 550V Gleichstrom zwischen Karlsruhe und Ettlingen eingerichtet. Zwei Loks zogen auf diesem Abschnitt die Züge, ergänzt um mehrere elektrische Triebwagen. Damit war die Albtalbahn die erste elektrische Bahn in Karlsruhe, die elektrische Straßenbahn nahm erst zwei Jahre später im Jahr 1900 den Betrieb auf.
Ab 1911 wurde der elektrische Betriebe bis Bad Herrenalb und Pforzheim aufgenommen. Gleichzeitig wurde von Gleichstrom auf Wechselstrom mit einer Spannung von 8.000 V und bei einer Frequenz von 25 Hz umgestellt. Die beiden Gleichstrom-Lokomotiven wurden an die Pforzheimer Straßenbahn abgegeben und neue Wechselstrom-Fahrzeuge beschafft.
Lieferung & Aufbau des Fahrzeugs
Zur Umstellung der Albtalbahn auf Wechselstrom wurden vier Lokomotiven gekauft. Diese wurden von der Waggonfabrik Herbrand in Aachen hergestellt. Die Loks verfügten über einen Mittelführerstand. Ergänzt wurden sie um acht Triebwagen. Neben den E-Loks standen auch weiterhin Dampfloks im Einsatz, da zeitweise der elektrische Betrieb stark eingeschränkt werden musste.
Einsatz & Verbleib
Mit der Umspurung der Albtalbahn von Meterspur auf Normalspur und Umstellung beginnend ab 1958 wurden die Loks Stück für Stück ersetzt. Im Jahr 1964 ging mit der Seitenbahn von Busenbach nach Ittersbach der letzte meterspurige Abschnitt außer Betrieb und die Loks wurden nicht mehr benötigt.
Erhalten blieb nur die Lok 2, welche als Denkmal aufgestellt wurde. Zuerst stand diese in Ettlingen, bevor sie zwischen 1985 und 2007 am heutigen Albtalbahnhof in Karlsruhe aufgestellt war. Durch die Aufstellung unter freiem Himmel und dem Vandalismus war die Lok Anfang der 2000er äußerlich in einem schlechten Zustand. Zum 50-jährigen Jubiläum der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft 2007 wurde sie äußerlich aufgearbeitet. Nach der Präsentation in Ettlingen wurde diese ins Depot in der Tullastraße gebracht. Aufgrund der abweichenden Spurweite und benötigten Fahrleitungsspannung ist ein Einsatz der Lok nicht möglich.
Neben der Lokomotive blieb auch der Wagenkasten eines Personenwagens auf einem Privatgrundstück erhalten. Dieser steht sei 2023 ebenfalls im Historischen Depot in der Tullastraße und gemeinsam erinnern beide Fahrzeuge an die meterspurige Albtalbahn.