Technische Daten
Baujahre | 1989, 1990 |
Anzahl Fahrzeuge | 10 |
Fahrzeug-Nummern | 551 bis 560 |
Länge | 38,4 m |
Breite | 2,65 m |
Gewicht | 51,2 t |
Höchstgeschwindigkeit | 80 km/h |
Leistung | 2 x 280 kW |
Sitzplätze/Stehplätze | 117/126 |
Achsfolge | Bo’2’2’Bo |
Lieferung & Aufbau des Fahrzeugs
Nach der Lieferung von 40 neuen, sechsachsigen Stadtbahnwagen wurden fünf neue, achtachsige Stadtbahnwagen bestellt. Diese neuen Fahrzeuge wurden 1989 ausgeliefert. Zur Erhöhung der Kapazität wurde ein türloses Mittelteil eingefügt, in dem 24 zusätzliche Sitzplätze untergebracht waren. Besonders Komfortmerkmal des Mittelteils war eine Dachrandverglasung, die einen besonders guten Ausblick bietet. Von diesen Fenstern erhielten die Fahrzeuge ihren Spitznamen „Panoramawagen“. Außerdem setzte man bei der Innenausstattung Akzente: Statt vier Sitze pro Reihe wurden nur drei verbaut. Jeder Sitz erhielt auf beiden Seiten eine Armlehne und Teppichboden sorgte für ein wohnliches Ambiente. Zusätzlich sorgte eine Klimaanlage dafür, dass die Fahrzeuge auch im Sommer angenehm temperiert waren.
Nach den ersten Erfahrungen mit den neuen Fahrzeuge entschied man sich die Flotte an Panoramawagen zu vergrößern. Dazu nutzte man kürzere, sechsachsige Stadtbahnwagen. Fünf solcher Wagen verlängerte man 1990, nur einer Jahr nach deren Auslieferung, zu achtachsigen Panoramawagen.
Die direkt als Panoramawagen gelieferten Fahrzeuge trugen die Nummern 851 bis 855, während die umgebauten Fahrzeuge die Nummern 855 bis 860 erhielten. Damit waren diese leicht von den kürzeren Sechsachsern zu unterscheiden, deren Nummern alle mit einer 5 begannen. Bedingt durch den großen Erfolg des Karlsruhe Modells und den damit verbunden Zuwachs an Fahrzeugen in den 1990er Jahren mussten die Fahrzeuge neue Nummern erhalten. Diese wurden danach als 551 bis 560 bezeichnet. Die vorherigen Nummern wurde durch neue Zweisystemfahrzeuge schnell wieder belegt.
Einsatzgeschichte & Verbleib
Die Wagen standen wie ihre kürzeren Geschwister zu Anfang fast ausschließlich auf der Albtalbahn im Einsatz, auch, da immer noch ein Großteil des Stadtnetzes nicht für die breiteren Wagen ertüchtigt war. Ab 1997 kam als weiteres Einsatzgebiet die S2 hinzu. Hier zeigte sich der Nachteil des Panoramateils: Bedingt durch die fehlende Tür im Mittelteil verteilten sich die Fahrgäste schlecht im Fahrzeug. Bereits bei der Beschaffung weitere Stadtbahnwagen hatten man daher eine zusätzliche Tür eingefügt.
Einen besonderen Umbau erhielt der Wagen 560: Für das KIT wurden mit diesem Wagen Luftmessungen durchgeführt. Dazu erhielt der Wagen vorne auf dem Dach eine auffällige Messvorrichtung für die Luftqualität. Damit konnte, im Gegensatz zu einer stationären Wetterstation, die Luft an vielen Orten der Stadt in kurzen zeitlichen Abständen gemessen werden.
Alle zehn Fahrzeuge standen bis zum Einsatzbeginn der NET2012 ab 2014 im Einsatz. Die Beschaffung neuer Fahrzeuge war erforderlich geworden, um auf die teure Umrüstung der Stadtbahnwagen für den Tunnelbetrieb zu verzichten. Mit Eröffnung des Stadtbahntunnels waren die Einsätze daher auf fast vorbei. Nur zwei Stadtbahnwagen fuhren weiter, darunter mit Triebwagen 552 ein Panoramawagen. Anfang 2022 endeten auch diese Einsätze. Der Triebwagen 552 blieb erhalten und steht als historisches Fahrzeuge zur Verfügung. Alle übrigen Fahrzeuge wurden verschrottet.