Technische Daten
| Baujahre | ab 1970 | 
| Anzahl Fahrzeuge | 117 | 
| Länge | 11,1 m | 
| Breite | 2,5 m | 
| Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h | 
| Leistung | 200 PS / 147 kW | 
| Sitzplätze/Stehplätze | 45/65 | 
Anfänge des Busverkehrs in Karlsruhe
Die erste Karlsruher Buslinie wurde bereits im Jahr 1911 eingerichtet. Dieser verkehrte von Mühlburg nach Daxlanden, das 1910 nach Karlsruhe eingemeindet worden war. Diese Linie verursachte ein starkes Defizit, so dass der Verkehr bereits nach drei Monaten wieder eingestellt wurde.
Es dauert danach bis 1926, bis der nächste Anlauf für eine Buslinie eingerichtet wurde. In diesem Jahr wurde eine neue Buslinie nach Rüppur eingerichtet. Diese verkehrte parallel zur meterspurigen Albtalbahn. Zweck der Linie war der Kapazitätserweiterung, da die Albtalbahn den Stadtteil Rüppur aus Sicht der Stadt Karlsruhe unzureichend bediente. Bereits 1931 wurde diese Linie wieder eingestellt, nachdem die Albtalbahn ihren Takt auf dem Abschnitt bis Rüppur verdichtete.
Eine dritte Buslinie wurde 1928 eingerichtet, diese führe vom Hauptbahnhof zur Weiherfeldsiedlung. Es dauerte dann bis Ende 1937 bis die nächste Linie eröffnet wurde, diese diente als Ersatz für die Lokalbahn Kühler Krug – Grünwinkel – Daxlanden. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg kam es zur Einstellung aller Buslinien, bevor die 1947 die beiden Buslinien wieder aufgenommen wurden. Nach und Nach kamen weitere Linien dazu, sodass 1954 bereits 8 Linien betrieben wurden. An vielen Stellen entstanden Umsteigepunkte zur Straßenbahn, so dass der Busverkehr zu einer wichtigen Ergänzung des Straßenbahn wurde.
Mercedes O305
Um die Typenvielfalt der Omnibusse nach dem zweiten Weltkrieg zu reduzieren, entwickelte der Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe, kurz VÖV, einen Standard-Linienbus. Dieser sollte Verkehrsbetrieben helfen, die Ersatzteilhaltung zu vereinfachen, wenn man Busse unterschiedlicher Hersteller betrieb. Neben Mercedes bauten diese auch MAN, Büssing und weitere Hersteller. Das hier gezeigte Exemplar wurde bei Mercedes hergestellt, wo dieser Typ als O305 bezeichnet wurde. Den ersten Prototyp stelle Mercedes 1967 her, die Serienfertigung startete 1969. In Karlsruhe verkehrte dieser Typ ab 1970. Neben der hier gezeigten Ausführung als Solobus wurde dieser ab 1977 auch als Schubgelenkbus von Mercedes angeboten. Die Busse sind für einen schaffnerlosen Betrieb mit Fahrgastfluss von vorne nach hinten konzipiert.
Insgesamt wurden rund 16.000 Exemplare des Standard-Linienbus I alleine von Mercedes gebaut, nach Karlsruhe kamen 117 Fahrzeuge. Der hier gezeigt Bus wurde 1983 gebaut und zählt damit zu den letzten. Bereits 1984 startete die Produktion des Nachfolger, der Standard-Linienbus II. Auch dieser wurde bei mehreren Herstellern gebaut, die Variante von Mercedes wurde als O405 bezeichnet. Parallel zur Fertigung des Nachfolgers lief die Produktion der O305 noch bis 1987 weiter. Mit zunehmender Anzahl an neuen Bussen wurden diese nach und verdrängt. Zuletzt wurde dieser noch im Schul- und Schwimmverkehr eingesetzt. Dieser O305 mit der Fahrzeugnummer 318 ist nach Einsatzende als einziger in Karlsruhe erhalten geblieben und heute Teil der historischen Sammlung. Derzeit ist dieser nicht fahrfähig, eine Aufarbeitung ist für die Zukunft angedacht.
 
                         
                        