Beiwagen 299 „Stahlumbaubeiwagen“
Modernisierung mit Aufbau aus Stahl
Das wichtigste im Überblick
In den 1950er entstanden durch Modernisierung älterer Fahrzeuge zehn antriebslose Stahlumbau-Beiwagen. Diese wurden zur Vergrößerung der Kapazität hinter verschiedene Triebwagen-Typen gehängt. Auch hinter den neusten Großraum-Triebwagen waren diese oft zu finden. Bis zum Ende der Vorkriegstriebwagen 1971 standen diese im Einsatz. Nach Ausmusterung wurden alle verschrottet. Der hier gezeigte Beiwagen entstand durch Umbau eines Triebwagens im Jahr 1985.

Technische Daten

Baujahr 1929
Umbau 1950er Jahre
Anzahl Fahrzeuge 10
Fahrzeug-Nummern 297 bis 306
Länge 10,92 m
Breite 2,05 m
Höchstgeschwindigkeit
Leistung
Sitzplätze/Stehplätze 24/24
Achsfolge 2′

Lieferung & Aufbau des Fahrzeugs

Um die Nutzungsdauer älterer Fahrzeuge zu verlängern, wurden viele Wagen in den 1950er Jahren modernisiert. So erhielten die zehn Spiegelbeiwagen einen neuen Stahlaufbau, der den alten Wagenkasten aus Holz ersetzte. Dieser hatte ein Fenster mehr, so dass die Stege zwischen den Fenstern deutlich schmaler wurden. Die charakteristischen Spielen in den Fensterholmen entfielen bei diesem Umbau. Der Bau des neuen Wagenkastens erfolgte in eigener Werkstatt. Zudem wurden neue, in Gummi gefasste Scheiben eingebaut. Während man bei den Triebwagen die Frontscheiben nach unten verlängerte, um den Fahrer das Sitzen zu ermöglichen, entfiel dieser Umbau mangels Notwendigkeit bei den Beiwagen.

Einsatz & Verbleib

Am Einsatz änderte sich durch die Modernisierung wenig. Die Stahlumbau-Beiwagen kamen wie ihre Vorgänger hinten vielen Triebwagen-Typen zum Einsatz. Auch an die neu gelieferten Großraum- und Breitraumwagen wurden diese angehängt, da man weniger Beiwagen wie Triebwagen bestellt hatte. Auf den Beiwagen kam weiterhin ein Schaffner zum Einsatz, der während der Fahrt durch den Wagen lief und die Fahrgäste im Sitzen bediente.

Durch die Beschaffung weiterer Gelenkwagen wurden alle zweiachsigen Fahrzeuge, wie die Stahlumbau-Beiwagen, nach und nach verdrängt. Zum Schluss wurden diese nur noch in den Spitzenzeiten benötigt. Im Einsatz standen diese noch bis 1971. Da man nach der Ausmusterung keine Verwendung für die Beiwagen hatte, wurden alle verschrottet.

Um dennoch einen historischen Stahlumbau-Beiwagen präsentieren zu können, entstand aus dem früheren Triebwagen 99 der Stahlumbau-Beiwagen 299. Dieser wurde 1930 als Spiegel-Triebwagen bei der Waggonfabrik Rastatt gebaut und erhielt 1954 einen neuen Stahlaufbau. Nach dem Ende des Linieneinsatzes wurde er 1971 Rangierwagen der Hauptwerkstatt. 1985 wurde aus ihm der Beiwagen 299, der gemeinsam mit dem Triebwagen 95 einen Stahlumbau-Zug bilden kann.