Triebwagen 4 „EP-Wagen“
Gelenktriebwagen für den Einsatz auf der Albtalbahn
Gesprochen von Dorothee Roth
Das wichtigste im Überblick
Die meterspurige Albtalbahn endet kurz nach Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs an seine heutige Stelle, am Albtalbahnhof. Um die meisten Ziele in Karlsruhe zu erreichen, mussten die Fahrgäste in die normalspurige Straßenbahn umsteigen. Da der Eigentümer der Albtalbahn, die Deutsche Eisenbahn Betriebs Gesellschaft (DEBG), in der Kriegs- und Nachkriegszeit wenig in die Fahrzeuge und Gleisanlagen investierte, mussten diese dringend erneuert bzw. saniert werden.
In einer Denkschrift der Stadt Karlsruhe wurden alle machbaren Varianten zur Modernisierung verglichen. Die zukunftsweisende Lösung war die Umspurung auf Normalspur mit der Verknüpfung zum Straßenbahnnetz am Albtalbahnhof sowie der Betrieb mit modernen vierachsigen Straßenbahngroßraumzügen. Ab Ettlingen in Richtung Albtal sollte die Strecke von Eisenbahnfahrzeugen mit Diesel oder Dampf mitbenutzt werden. Da der Eigentümer kein Interesse an dieser Lösung hatte, gründete die Stadt Karlsruhe im Jahr 1957 die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft für den Eisenbahnbetrieb.
Zu dieser Zeit wurde in Deutschland ein neuer Wagentyp entwickelt. Die AVG entschied sich für diesen neuen sechs- bzw. achtachsigen Gelenktriebwagen mit Jakobsdrehgestellen. Entsprechend der befahrenen Linie müssen die Wagen nach BOStrab und Fahrdienstvorschrift NE zugelassen sein. Um die Fahrgastkapazität der langen Eisenbahnzüge im Berufs- und Ausflugsverkehr zu erreichen, sind bis zu fünf Triebwagen im Zugverband erforderlich.
Zwischen 1983 und 1987 wurden die Wagen durch Stadtbahnwagen abgelöst. Im Stadtnetz setzten die Verkehrsbetriebe die Wagen, bis auf die letzte Serie, bis 2003 ein.
Achtachsiger Überlandgelenktriebwagen 4 | |
1959: | gebaut bei Duewag / BBC |
später: | Einbau stärkerer Motoren |
Ende der 70er: | Modernisierung (Polstersitze, etc..) |
seit: | Museumstriebwagen |
08.10.2007: | Umlackierung in den Zustand der 60er-Jahre |
Zustand: | 60er-Jahre |
Technische Daten: | |
Leistung: | 2×150 kW |
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h |
Sitzplätze: | 50 |
Stehplätze: | 171 |
Länge: | 26,79 m |
Breite: | 2,37 m |
Gewicht: | 28500 kg |
Bügel: | Scherenstromabnehmer |
Zustand nach der Restaurierung: | |
Nach Lieferung 1958 mit: | Chromzierleisten |
Scherenstromabnehmer | |
Sitzschaffnerplatz | |
Kunststoffsitze 2+2 pro Reihe | |
gelbe Nebelscheinwerfer | |
einteilige Heckscheibe | |
creme-gelbem Lack mit grünen Zierstreifen | |
“Fabeg”-E-Kupplungsdose am Fahrzeugheck | |
Rücknummerierung in Tw 4 | |
Besonderheiten am Fahrzeug: | |
Original 8x-Gelenktriebwagen der 1. Generation der DUEWAG | |
erste Fahrzeuggeneration der AVG nach der Umspurung | |
Seitenfenster mit gelben Ausstellfenster und Rollos | |
Holz-/Resopal-Innenverkleidung | |
flexibl einsetzbares zugverbandfähiges Eisenbahnfahrzeug | |
Theke im Mittelteil |
Besonderheiten
- Zugverbandfähiges Eisenbahnfahrzeug
- Bequeme Polsterbestuhlung im Stil der 1970er Jahre
- Eingebaute Bar zum Ausschank von Getränken
- externer Mikrofonanschluss für Reiseleitung